Ungeduldig drängt der Rhein nach über 700 km in Düsseldorf, die - so behauptet man dort - wohl "rheinischste“ Stadt, Richtung Nordsee. Er ist so ungeduldig, dass er sich aufteilt um auch einen Nebenarm zu nutzen. Vom Niederrhein nach Norden biegt er bei Utrecht ab. Durch die Grachten, die wir auch erleben, fließt er Richtung Amsterdam . Dankbar lässt das Rheinwasser den Großstadttrubel hinter sich, den wir dagegen uns abends anschauen wollen. Dan die IJssel - soviel gemütlicher! Auch die Waal. Beide opfern sich seit 70 Jahren für einen Kanal zum IJsselmeer, dem durch Deichung geschaffenen Süßwassersee. Dort machen wir bei Hoorn Halt. Kamen nicht von hier viele Seefahrer der Ostindien-Kompanie? Wir fragen beim Stadtrundgang nach. War diese kleine Stadt nicht auch Namenspate für den südlichsten Punkt Südamerikas? Aber soweit wollen wir gar nicht fahren. Enkhuizen ist der nördlichste Punkt der Reise. Hier trennt der 1976 eröffnete und 26 km lange Houtrib-Deich Markermeer und IJsselmeer. Fruchtbares Land gab es hier an der Zuidersee immer schon. Für den Fischfang war die flache, oft nur 4 Meter tiefe Bucht der Nordsee ungeeignet, aber gut wuchsen hier Kohl und Blumen. Z.B. Tulpenzwiebeln, die im südlich von Amsterdam gelegenen Keukenhof willkommen waren. Lange Jahrhunderte gab es vom "Küchenhof“ nur Kräuter und Gemüse für den Palast. Als im 17. Jahrhundert die "Tulpomanie“ ausbrach und zehn Zwiebeln der "Semper Augustus“ gegen ein Wohnhaus eingetauscht werden konnten, machte der Keukenhof mit. Inzwischen sind es jährlich über 4 Millionen Zwiebeln. Das wollen wir alles sehen. Zur Tulpenblüte . Samt exotischen Orchideen und Flamingoblumen.