Zum Schnuppern in Schottlands Süden zu Schotten-Preisen
Die moderne DFDS-Fähre geht von Holland direkt an die Ostküste Englands, nach Newcastle. Dort beginnt die kleine Rundfahrt durch den Süden Schottlands. Erster Stopp ist das wohl berühmteste schottische Dorf – Gretna Green. Direkt hinter der Grenze zu England liegend, galten hier seit dem 18. Jahrhundert deutlich liebespaarfreundlichere Gesetze. Weder ein Aufgebot, noch die Erlaubnis der Eltern waren nötig, um Frischverliebten, besonders wenn sie nach damaligen Regeln mit unter 25 Jahren noch minderjährig waren, schnell einen Trauschein zu verschaffen. So waren auf der Landstraße häufig zwei hintereinander jagende Postkutschen zu beobachten. In der ersten das heiratswillige, meist unstandesgemäße Liebespaar, in der zweiten die Familie, die eine Messalliance zu verhindern hoffte. Weiter geht unsere Fahrt in den Norden. Nach Glasgow. Die größte Stadt Schottlands. Und trotz vieler ehrwürdiger akademischer Einrichtungen gilt sie noch immer als "Arbeiterstadt“. Eisenverarbeitung und Baumwollindustrie machten die Stadt groß, die Einfuhr von Zucker und Tabak reich. Wie ihre Nachbarstadt Edinburgh liegt die Metropole noch in den Lowlands - Schottlands Süden. Die Whisky-Destillerien, die sich hier ansiedelten, konnten mit den zahlreichen Brennereien im Norden nur durch Qualität mithalten. Besseres Getreide, besseres Wasser. Die alten Straßenzüge in Glasgow wie auch in Edinburgh mit ihren Reihen kleiner Backsteinhäuser der Industriefacharbeiter sind heute wieder begehrte Siedlungen. Die Fahrt durch die Landschaft südlich des langen Nordsee-Meeresarms "Firth of Forth“ durch ablaufenden Küstenwinde macht deutlich, warum von der Gegend oft als der "sanftem Wilden“ geschwärmt wird. In diese natürliche Schönheit hinein wurden zahlreiche Schlösser gebaut. Das bekannteste die königliche Sommerresidenz Balmoral. Pittoresker ist der Stammsitz Abbotsford. des schottischen Nationaldichters Sir Walter Scott. Er war es, der zur Besänftigung der jahrhundert alten Gegensätze von Schotten und Engländern König Georg IV die Aufhebung des strengen Verbotes von Kilt, Tartan und Dudelsack abringen konnte. Bei den Ruinen von Dryburgh Abbey, seiner nahegelegenen Grabstätte, wird die gemeinsame Vorgeschichte von Schotten und Iren im keltischen Erbe sichtbar.
In nur fünf Tage lässt die gewählte Route über 1.000 Jahre Geschichte lebendig werden. Zugleich kommt bei dieser Erlebnis-Busreise der Genuss nicht zu kurz, wenn wir das schottische "Wasser des Lebens“ (Whiskey), dunkles Ale-Bier oder für die Mutigen ein Scheibchen von der Schafs-Spezialität "Haggis“ probieren.